Mai 2021
Der Kurzfilm PROLL! mit Gabi Herz hat den deutschen Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen gewonnen

Regie: Adrian Figueroa
Produktion: Film Five

Lakonisch und mit feinen Beobachtungen wird die Geschichte von Cornelia, Juri und Murat erzählt: Jeweils ein Tag im Leben einer Clickworkerin, eines Paketlieferanten und eines Fabrikarbeiters.

Auf die Weise könnte der Film auch die Lieferkette eines Produktes nachvollziehen, doch die Protagonisten selbst verpassen sich immer wieder, sagt Regisseur Figueroa: Sie hätten keine Möglichkeit, sich untereinander zu solidarisieren, „und bleiben dann letztendlich in ihrem Einzelkampf zurück“.

Der Film sei eine Auseinandersetzung mit dem Wort „Proll“ beziehungsweise „Proletarier“ gewesen, sagt Regisseur Figueroa. „Uns hat interessiert, warum der Proletarier Marxscher Prägung eigentlich aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist – und: Wer ist der Proletarier von heute? Wer ist der Arbeiter von heute?“

Gleichzeitig sei es eine Auseinandersetzung mit dem verzerrten Bild des Arbeiters gewesen, „das oft gezeichnet wird als weiß, hetero, naiv, rassistisch, queerfeindlich, ängstlich, wütend, männlich, also eben Proll. Und dieses Bild wollten wir hinterfragen.“ (Quelle: deutschlandfunkkultur.de)